Freitag, 28. September 2012

Papiergeld, Goethe und "El Präsidente"

Rede des Bundesbank-Präsidenten Dr. Jens Weidmann

Bundesbank-Präsident
Dr. Jens Weidmann
Anlässlich des 18. Kolloquiums des Instituts für bankhistorische Forschung am 18.09.2012 in Frankfurt am Main mit dem Motto Papiergeld - Staatsfinanzierung - Inflation. Traf Goethe ein Kernproblem der Geldpolitik? erklärte der Bundesbank-Präsident Dr. Jens Weidmann in seiner Begrüßungsrede:
"Heutiges Geld ist durch keinerlei Sachwerte mehr gedeckt. Banknoten sind bedrucktes Papier - die Kenner unter Ihnen wissen, dass es sich im Fall des Euros eigentlich um Baumwolle handelt."
Es ist bemerkenswert, wenn ein Zentralbankrat und noch dazu der Vorsitzende selbst öffentlich auf einige gewichtige Probleme des ungedeckten Papiergeldes hinweist.
Die volkswirtschaftliche Praxis des ungedeckten Papiergeldes ist nicht nur unmoralisch, sondern - auf lange Sicht - höchst destruktiv. Es ist die Ursache aller vergangener Wirtschafts- und in dessen Folge auch Gesellschaftskrisen, da ungedecktes Papiergeld die systemimmanente andauernde Inflationierung der Geldmenge beflügelt und zwangsläufig zu Fehlinvestitionen und somit zur ökonomischen Blasenbildung (ver)führt.

Freitag, 14. September 2012

Die Philosophie der Voluntaristen

von Oliver Heuler


Was ist ein Voluntarist?

Ein Voluntarist will auf initiierende Gewalt und Zwang verzichten. Das klingt selbstverständlich. Wer wäre schon für Zwang und Gewalt? Jeder lehnt Dinge wie seelische Kindesmisshandlungen, Sklaverei, Raub und Erpressung ab, könnte man meinen.
Der Voluntarist möchte jedoch, dass Erwachsene nicht nur bei privaten und geschäftlichen Begegnungen mit Anderen auf Gewalt verzichten - der Voluntarist möchte, dass die gleichen Regeln auch in der Familie und der Gesellschaft gelten.