Mittwoch, 29. Januar 2014

FAQ : Voluntarismus / Anarchokapitalismus

Im Gegensatz zu anderen Ideologien möchten Vertreter des Voluntarismus und Anarchokapitalismus nicht die Gesellschaft gestalten und Individuen vorschreiben, wie sie zu leben haben.

Wir wissen, dass die Gesellschaft komplex ist, so komplex, dass keine zentrale Gewalt jemals in der Lage sein wird, jene zu organisieren - mal ganz abgesehen von dem moralischen Desaster der Herrschaft von Menschen über Menschen.
Stattdessen sagen Voluntaristen und AnCaps: "Wenn sämtliche Handlungen in einer Gesellschaft auf Freiwilligkeit basieren würden, dann denken wir, könnte die Gesellschaft folgendermaßen aussehen".

Diese Zusammenstellung von Antworten auf häufig gestellte Fragen wird dich nicht zum Experten der voluntaristischen respektive anarchokapitalistischen Philosophie machen. Sie ist jedoch eine gute Einführung in die grundlegenden Konzepte und kann dich hoffentlich zur weiteren Auseinandersetzung mit der "Philosophie der Freiheit" inspirieren.

Mittwoch, 11. Dezember 2013

But Who Will Build The Roads?

Wenn Staatsbefürworter und Freiheitsfreunde über Voluntarismus oder Anarchokapitalismus, also über freie Gesellschaftsordnungen diskutieren, wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit im Verlauf des Gesprächs gegenüber den staatskritischen Diskussionsteilnehmern die Frage "Und wer baut dann die Straßen, wenn es keinen Staat mehr gibt?" aufgeworfen.

Häufig wird dieser, den eigenen Standpunkt vorerst scheinbar verteidigende, Einwand seitens der Staatsbefürworter noch vor der Frage nach der Unterstützung von Hilfsbedürftigen ("Alten & Schwachen") formuliert, auf die bereits an anderer Stelle eingegangen wurde.

Die Beantwortung der, neben der Instrumentalisierung der Alten & Schwachen, häufig als "Argument" gegen eine freie Gesellschaftsordnung angeführten Frage nach der örtlichen und überregionalen Verkehrsinfrastruktur ist dabei im Vergleich etwas spekulativer, denn im Endeffekt ist kaum vorauszuahnen, wozu die Kreativität und der Unternehmergeist von weltweit über 7 Milliarden Individuen zu realisieren im Stande sind.

Mittwoch, 26. Juni 2013

Der Standpunkt der Freiheitsfreunde

Libertarians, AnCaps, Voluntaristen, Agoristen, Individualanarchisten, Marktanarchisten, uvw...

In der Epoche der Aufklärung im 18. Jahrhundert entstanden die, schriftlich erstmals umfassend formulierten, anti-autoritären und die Freiheit des Individuums betonenden Werke europäischer (vornehmlich schottischer und englischer) Moral-philosophen und Ökonomen. Darauf aufbauend bildeten sich Denkschulen und politische Philosophien in den Gesellschaften des, sich noch vor der industriellen Revolution befindlichen, europäischen Kontinents. Über die Zeit gerieten die freiheitlichen Postulate mehr und mehr in Vergessenheit und so ist es keine Überraschung, dass das 20. Jahrhundert von einem omnipräsenten und das friedliche gesellschaftliche Zusammenleben zerstörenden Etatismus gekennzeichnet ist.

Gegenwärtig erleben die freiheitlichen Ideen des 18. und 19. Jahrhunderts eine Renaissance - nicht zuletzt auch dank der Möglichkeit des freien Gedankenaustauschs über das Internet - und es bildeten sich über die letzten 40 Jahre weitere, die individuelle Freiheit in den Mittelpunkt rückende, philosophische Denkschulen.
Die in der untergeordneten Überschrift aufgeführten Vertreter der, mal zusammenfassend allgemein formulierten, "Philosophie der Freiheit" unterscheiden sich teilweise in der Fokussierung auf verschiedene Themenschwerpunkte und in der Strategie, verständigen sich aber auf das gemeinsame Ziel einer freien Gesellschaftsordnung und die selben Prinzipien der Gewaltlosigkeit bzw. der Nicht-Aggression.

Die zentrale Frage, um die es Freiheitsfreunden bezogen auf die Ordnung einer Gesellschaft geht, lautet: Werden Handlungen erzwungen oder geschehen sie freiwillig?

Dienstag, 18. Juni 2013

Bitcoin

Eine dezentrale, digitale Krypto-Währung revolutioniert den Geldmarkt

"Was E-Mail für Briefwechsel war, das ist Bitcoin für Geld", hört man viele überzeugte Bitcoin-Nutzer jubeln. Im Folgenden soll die Konzeption des freien Marktgeldes, dessen Netzwerk anfänglich ohne große Aufmerksamkeit im Jahr 2009 startete und seitdem stark zunehmende Akzeptanz erfährt, näher erläutert werden.
Bitcoin ist ein Open-Source-Softwareprojekt für die gleichnamige digitale Währung auf Peer-to-Peer (P2P) Basis, das 2008 in einem Whitepaper von Satoshi Nakamoto (nach derzeitigem Kenntnisstand ein Pseudonym einer Person oder Personen-gruppe) vorgeschlagen wurde. Mit dem Start des ersten Bitcoin-Clients (Software zur Teilnahme am Bitcoin-Netzwerk) am 03. Januar 2009 wurde das Projekt realisiert. Der Begriff Bitcoin bezeichnet also einerseits eine digitale Währungseinheit (Kürzel: BTC) und andererseits das weltweite Zahlungsnetzwerk, über das man diese Währung senden und empfangen kann.
Peer-to-Peer bedeutet in diesem Zusammenhang, dass es keine zentrale Institution gibt, die Währungseinheiten schöpft oder Transaktionen abwickelt und verfolgt, sondern dass diese Aufgaben dezentral durch die Teilnehmer des Netzwerks (bzw. durch dessen Rechenleistung) in Übereinstimmung verifiziert und ausgeführt werden.

Dienstag, 28. Mai 2013

Freiheitliche Alternativen zur gegenwärtigen Geld- und Gesellschaftsordnung


Im Folgenden werden Lösungsvorschläge für eine marktwirtschaftliche Geldordnung in Theorie und Praxis und darüber hinaus Erklärungen, sowie Bekräftigungen für eine freie Gesellschaftsordnung vorgestellt.
Zur Erinnerung sind noch einmal die fünf wesentlichen Katastrophen der gegenwärtigen Geldordnung, aus-gehend von einem maßlosen Etatismus, aufgeführt:



Donnerstag, 2. Mai 2013

Hilfsbedürftige in einer freien Gesellschaft

Die Frage nach der Hilfe und Unterstützung von Hilfsbedürftigen wird gegenüber Menschen, die Zwang und Gewalt und somit in ihrer Konsequenz auch den auf seinem Gewaltmonopol beruhenden Staat ablehnen, sehr häufig gestellt und mitunter als Argument gegen eine freie Gesellschaftsordnung angeführt.
Daher kann man annehmen, dass ein großes Interesse daran besteht, Menschen zu helfen, die Hilfe brauchen. Warum also dann Zwang?

Es wird immer Menschen geben, die aufgrund diverser Schicksalsschläge auf die Mithilfe und Unterstützung ihrer Mitmenschen angewiesen sind. Aus diesem Grund gilt es unter hilfsbereiten Individuen, denen das Wohlergehen benachteiligter Mitmenschen am Herzen liegt, geeignete Lösungen zu finden.

Fürsorgende Tätigkeiten, wie beispielsweise das Engagement im Falle von Krankheit bzw. der Pflegebedürftigkeit oder auch materielle Unterstützung können ausschließlich von leistungsfähigen Individuen ausgeführt und finanziert werden: Das geschieht

Freitag, 18. Januar 2013

Staat oder Privatrechtsgesellschaft?

Der vorliegende Text von Prof. Dr. Hans-Hermann Hoppe ist eine Abschrift seiner Rede vom 24. September 2010 auf dem 14. Philosophicum in Lech am Arlberg.
Prof. Hoppe zeigt auf, dass das Modell der Privatrechtsgesellschaft keine Utopie, sondern logisch stringent, realisierbar und die moralischste Form gesellschaftlichen Zusammenlebens ist. Der Begriff Privatrechtsgesellschaft meint hier eine freie Gesellschaftsordnung, also den gesellschaftlichen Zustand des herrschaftsfreien Zusammenlebens ausschließlich auf Basis von freiwilliger Kooperation und Verträgen, den man wahlweise auch mit Anarchismus, Libertarismus, Anarchokapitalismusfreier Marktwirtschaft oder Voluntarismus betiteln könnte, denn alle diese Begriffe meinen - fernab aller ideologischer Färbungen und Umdeutungen - im Kern dieselbe herrschaftsfreie Gesellschaftsordnung.
Am 23.11.2012 hielt Prof. Hoppe diesen Vortrag auch an der Akademie Modelhof in Müll-heim in der Schweiz. Der Vortrag und die anschließende Diskussion wurden aufgezeichnet und kürzlich auf der Internetpräsenz des Ludwig von Mises Institut Deutschland veröffentlicht.

Das Problem gesellschaftlicher Ordnung
Prof. Dr. Hans-Hermann Hoppe
Robinson Crusoe, allein auf seiner Insel, kann tun und lassen was er will. Die Frage nach Regeln eines geordneten menschlichen Zusammenlebens stellt sich für ihn nicht. Diese Frage kann naturgemäß erst auftreten, wenn eine zweite Person, Freitag, die Insel betritt. Doch auch dann bleibt die Frage so lange irrelevant, so lange es keine Knappheit gibt. Angenommen, es handele sich bei der Insel um das Schlaraffenland. Alle äußeren Güter existieren im Überfluss. Sie sind “freie Güter,” so wie die Luft, die wir atmen, üblicherweise ein “freies” Gut ist. Was auch immer Robinson mit diesen Gütern gegenwärtig anstellt, seine Handlungen haben weder Rückwirkungen auf seinen eigenen zukünftigen Gütervorrat, noch auf den gegenwärtigen oder zukünftigen Vorrat derselben Güter seitens Freitag (und umgekehrt). Es ist deshalb ausgeschlossen, dass es zwischen Robinson und Freitag jemals zu einem Konflikt hinsichtlich der Verwendung dieser Güter kommen kann. Ein Konflikt ist erst dann möglich, wenn Güter knapp sind, und erst dann wird es zum Problem, Regeln zu finden, die ein geordnetes – konfliktfreies – Zusammenleben ermöglichen.

Montag, 7. Januar 2013

Markt oder Befehl?

Der freie Markt kann alles!
von Tommy Casagrande

Immer wieder stoß' ich in Diskussionen auf Aussagen, die nicht logisch sind. Das merke ich beispielsweise dann, wenn der Begriff Markt darin vorkommt. Als Voluntarist bin ich überzeugt, alles was der Staat an Leistungen erbringt, lässt sich auch durch den Markt bereitstellen.

Wieso bin ich dieser Überzeugung ?

Der Markt ist zwar als Begriff ein Abstraktum, dennoch meint er etwas ganz konkretes, ohne dass es keinen Markt geben kann - Menschen. Ein Markt besteht aus Menschen. Er besteht weder aus Kartoffeln, noch aus Porsches, sondern er besteht aus Menschen. 
Wenn ich behaupte, es gibt nichts, dass der Markt nicht hervorbringen kann, dann sage ich nichts anderes, als dass es nichts gibt, das Menschen nicht hervorbringen können. Denn, egal ob wir uns in einem Staat oder einem Markt befinden, es sind immer Menschen, die etwas hervorbringen.