Dienstag, 17. April 2012

Der deutsche Schuldenberg

© Wolfgang Kumm/dpa 2011
Die deutsche Bundesregierung hat im Jahr 2010 im Namen des Steuerzahlers pro Minute 152.587 € an neuen Schulden aufgenommen - somit beläuft sich die Nettoneuverschuldung für 2010 insgesamt auf 80,2 Milliarden € (Quelle).
Die gesamten Staatsschulden Deutschlands im Jahr 2010 in Höhe von 2,02 Billionen € (Quelle, S.110) machten anteilig knapp 29 Prozent der kumulierten Schuldenlast aller Mitgliedstaaten der Europäischen Union aus.

Heute beläuft sich Deutschlands Schuldenberg von Bund, Ländern und Kommunen (Stand 2011) auf 2,09 Billionen € (Quelle) und wächst derzeit (im Vergleich zu 2010 etwas schwächer) auf Basis der geplanten Nettoneuverschuldung für 2012 täglich um 88 Mio. €.

Somit ist jeder deutsche Bundesbürger - vom Baby bis zum Greis - statistisch und pro Kopf mit ca. 24.707 € (Quelle) an der Staatsverschuldung beteiligt. Im Jahre 1950 lag die Pro-Kopf-Staatsverschuldung noch bei 190 € (Quelle). Sie hat sich damit innerhalb der vergangenen 62 Jahre um mehr als das 130-fache erhöht.

In den aktuellen Zahlen nicht enthalten sind die eingegangenen (und mit größter Wahrscheinlichkeit voll zu leistenden) Verpflichtungen und garantierten Haftungen für den EFSF (211 Mrd. €), den ESM (190 Mrd. €), sowie die TARGET2-Salden (offene Forderungen im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr ggü. Staaten im Eurosystem) der Deutschen Bundesbank (aktuell: 615 Mrd. €).

Samstag, 7. April 2012

Hyper Hyper! - Hyperinflation!

231 Mio.% Preissteigerung in Simbabwe

© whatishappeninginsouthafrica.blogspot.com
Alle Zeichen stehen auf Wachstum! Wachstum der Geldmenge wohlgemerkt. Bis zuletzt sorgten die zusätzlichen Milliarden für alternativlose "Rettungs"pakete für einen weiteren gehörigen Schluck aus der Pulle.

Wichtig: Die bestehenden Schulden der Krisenländer (z.B. Griechenland) werden mit den in Anspruch genommenen "Rettungsgeldern" des "Rettungsschirms" eben NETTO nicht abgebaut. Die jeweils fälligen Altschulden werden lediglich durch neue Schulden getilgt. - Wie raffiniert!

Freitag, 23. März 2012

Der "fehlende Zins" und das Sparen

Oft wird unter Geldsystemkritikern auch "vom fehlenden Zins" gesprochen, weshalb es für einige Kreditnehmer im Gesamtsystem unmöglich sei, ihren Darlehensbetrag plus Zinsen zurückzuzahlen und somit der Zahlungsausfall von Schuldnern (und die Vernichtung von Geldvermögen) systembedingt und geradezu vorprogrammiert sei. Aus diesem Grund müsse der fehlende Zins durch wiederholte Neuverschuldung ausgeglichen werden, damit das System nicht in sich zusammenbricht. Welche Rolle spielen der fehlende Zins und das Sparen bei dem "Zwang zur Neuverschuldung"? Wir werden das im Folgenden für die gegenwärtige Fiat-Money-Geldordnung untersuchen.
Bei einem freien Marktgeld, welches Nettoguthaben wäre (also nicht per Kredit durch eine entsprechende Geldschuld in Umlauf käme) entsteht dieses "Problem" erst gar nicht.

Dienstag, 25. Oktober 2011

Zusammenfassung und Conclusio

Gastbeitrag von Tobias Tulinius und Florian Hauschild


Wie Banken Geld machen
Einblicke in ein Schneeballsystem

Im gesellschaftspolitischen Diskurs sind derzeit aus fast allen politischen Richtungen systemkritische Stimmen zu hören. „Konservative“ erkennen dass „Linke“ oft Recht hatten, es wird gemahnt und gewarnt, und dass der real existierende Kapitalismus [Anm.: Korporatismus(!), nicht Kapitalismus] nicht funktioniert, scheint mittlerweile eine Binsenweisheit geworden zu sein.
Dennoch tut die immer breitere Kritik dem derzeitigen EU-Krisenmanagement keinen Abbruch. Die europäische Elite über Merkel bis Sarkozy droht mit dem umstrittenen ESM-Vertragsentwurf das europäische Demokratie- und Transparenzdefizit nicht nur zu zementieren, sondern auch nationalstaatliche Handlungsspielräume weiter einzuschränken, so die Kritiker des so genannten Rettungsschirms (Vertragsentwurf als PDF).

Montag, 8. August 2011

Ital. Zentralbank: Banken-Kartell par exellence

Musterbeispiel eines politisch organisierten Banken-Kartells

Banca d'Italia im Palazzo Koch, Rom
Die im Jahre 1893 als Aktiengesellschaft gegründete Banca d’Italia ist die italienische Zentralbank und Bestandteil des Europäischen Systems der Zentralbanken (ESZB). Die Banca d’Italia wurde 1936 in eine Anstalt öffentlichen Rechts umgewandelt und 1981 von der Regierung unabhängig. Die zentralen Aufgaben der Italienischen Zentralbank sind die Sicherstellung von Währungs- und Finanzstabilität durch ihre Mitverantwortung bei den Entscheidungen über eine einheitliche Geldpolitik des Euro-Währungsgebietes, die Umsetzung von EZB-Beschlüssen und die Finanzmarkt- und Bankenaufsicht in Italien. Darüber hinaus berät sie die nationalen Verfassungsorgane in finanzpolitischen Angelegenheiten.
Wir werden im Folgenden untersuchen, ob die Eigentümerstruktur der Banca d’Italia gewährleistet, dass die nationalen bzw. öffentlichen und gesamtwirtschaftlichen (und nicht einzelne private) Interessen ordnungsgemäß vertreten werden können. Hierzu werden wir prüfen, ob die Banca d’Italia auch in Besitz von privaten Institutionen ist. Private Eigentümer an Zentralbanken sind nicht unüblich und schwanken zwischen den Extremen amerikanische Notenbank Federal Reserve (zu 100 % in Privatbesitz) und Deutsche Bundesbank (zu 0 % in Privatbesitz).

Freitag, 22. Juli 2011

Warum ist Gold (wie) Geld?

"Gold ist Geld, alles andere ist Kredit" - Diese Aussage wird dem einstigen US-amerikanischen Bankier John Pierpont Morgan (1837-1913) nachgesagt.

Was ist es denn, was das Gold bereits seit Jahrtausenden und angeblich auch noch heute zu Geld macht, obwohl wir doch mit bunten Zetteln oder Plastikkärtchen zahlen?

Montag, 18. Juli 2011

Über Statistiken und das Vorgaukeln einer falschen Realität

Der Statistiker und Buchautor ("Lügen mit Zahlen") Prof. Gerhard Bosbach zu Gast in der Sendung "Pelzig hält sich". Der ehemalige Mitarbeiter des Statistischen Bundesamtes und politische Berater gibt praktische Einblicke in die Welt der Manipulationen und Lügen mit Statistiken.

Zitat Bosbach: "Politiker halten sich an der Statistik fest, wie ein Betrunkener an einem Laternenpfahl."

Interessant sind auch die Berechnungsgrundlagen zur Erhebung der offiziellen Arbeitslosenzahlen zum Ende des Videos.
Da die Inflationsrate und dessen "Berechnung" in diesem Video nicht thematisiert wird, verweise ich hier auf meine Artikelserie "Inflation vs. Deflation (Teil 1-3)".

Sonntag, 17. Juli 2011

Vortrag: Prof. Dr. Wilhelm Hankel - Eurokrise und Finanzmafia

Am 09. Juni 2011 hielt der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Wilhelm Hankel auf einer Veranstaltung des FPÖ-Bildungsinstituts in den Wiener Börsensälen einen Vortrag zu den Hintergründen der aktuellen Krise des Euros und einen möglichen Ausweg. Seine These: Der Euro ist eine Fehlkonstruktion.